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Verkehr
Kostenanpassung bei U81-Bau nötig
Stadtrat wird in der Dezember-Sitzung über einen zweiten Änderungsbeschluss zum ersten Bauabschnitt beraten/ Mehrkosten von 80 Millionen Euro brutto
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Das Bauprojekt zur Errichtung der U81 ist richtungsweisend für die Landeshauptstadt. Mit dieser neuen Linie wird das Düsseldorfer Stadtbahnnetz weiter ausgebaut. Im einem ersten Bauabschnitt wird der Flughafen an das Stadtbahnnetz angebunden. Die Arbeiten dort laufen auf Hochtouren. Bedingt durch aktuelle Preisentwicklungen, die mit der Corona-Pandemie und dem Krieg in Europa zusammenhängen, kommt es zu Kostensteigerungen. Der Stadtrat wird in der Sitzung am Donnerstag, 15. Dezember, über einen Änderungsbeschluss beraten, der Mehrkosten in Höhe von 80 Millionen Euro brutto enthält. Damit erhöhen sich die Gesamtkosten für den ersten Bauabschnitt auf 336,3 Millionen Euro brutto.
Ein leistungs- und zukunftsfähiger Nahverkehr ist für die Landeshauptstadt sehr wichtig. Gemeinsam mit der Rheinbahn wird der öffentliche Nahverkehr kontinuierlich verbessert. Die Landeshauptstadt investiert in umweltgerechte Fahrzeuge und Infrastruktur und schafft damit attraktive Alternativen zum eigenen Auto. In Zukunft wird die U81 eine Verbindung von Ratingen-West bis ins linksrheinische Düsseldorf und an die Neusser Stadtgrenze schaffen. Damit schließt die Landeshauptstadt perspektivisch Lücken im Verkehrsnetz und ermöglicht eine komfortable Anbindung für Menschen im Osten und Westen der Stadt. Durch die neue Stadtbahnlinie wird zusätzlich die hochfrequentierten Strecken zur Messe, zum Flughafen und zur Merkur Spiel-Arena entlastet.
Die aktuellen Preisentwicklungen haben einen großen Einfluss auf alle laufenden Bauprojekte. Infolge des Lockdowns und des Ukraine-Krieges sind viele Lieferketten zusammengebrochen. Rohstoffpreise, Energie- und Transportkosten sind überproportional gestiegen. Auch der Fachkräftemangel hat die Bauindustrie erreicht. Die Nachfrage nach Bauleistungen im In- und Ausland ist aber nicht zurückgegangen. Diese extrem konträren Entwicklungen haben dazu geführt, dass es auch beim ersten Bauabschnitt der U81 zu deutlichen Kostensteigerungen kommt.
Die Projektleitung der U81, 1. Bauabschnitt, hat alle zum jetzigen Zeitpunkt prognostizierbaren Kostensteigerungen und derzeit zu erwartenden Mehrkosten bis zum Bauende zusammengetragen. Diese sind in den Sitzungen der Kleinen Kommission Stadtbahnbau U81 und den zugehörigen Berichten im Rat vorgestellt worden. In den Sitzungen wurde über die Notwendigkeit, einen zweiten Änderungsbeschlusses noch im Jahr 2022 in den Rat einzubringen, berichtet. Mit dem vorgelegten 2. Änderungsbeschluss, zum 2019 gefassten Ausführungs- und Finanzierungsbeschluss, soll die Bereitstellung der erforderlichen Haushaltsmittel für den Haushalt des Jahres 2023 gesichert werden.
Auf Grundlage der Erfahrungen aus dem Projekt Wehrhahn-Linie sind realistische Ansätze und Schätzungen in die Prognose eingeflossen. Kostentreiber, wie die weltweite Materialknappheit, Lieferengpässe von Rostoffen, erhöhte Nachfragen, gestiegene Energiekosten, aber auch die Folgen des Krieges in Europa, haben auch hier zu den erhöhten Baupreisen geführt. Darüber hinaus sind, unter den derzeit bekannten Rahmenbedingungen, auch zukünftige Risiken abgeschätzt und als weitere Elemente in die Kostenschätzung eingebaut worden. Die extremen Preisentwicklungen machen rund 50 Prozent der Mehrkosten aus.
Als erster Schritt wurde mit dem Zuwendungsgeber VRR-AöR und dem Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen bereits über den zuwendungsfähigen Teil dieser Mehrkosten beraten. Parallel ist, auf der Grundlage der gestiegenen Gesamtkosten, eine überschlägliche neue Sensitivitätsbetrachtung vorgenommen und ein neues positives Nutzenkosten-Verhältnis (NKV) von 1,0 ermittelt worden. Im neuen Jahr soll durch einen Änderungsantrag beim Zuwendungsgeber, die Möglichkeit zusätzliche Fördermittel von Land und Bund zu erhalten, gesichert werden.